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10 Jahre Seniorenzentrum Dietenheim


Von Anfang an arbeitet das Seniorenzentrum nach dem Hausgemein­schaftskonzept, das zu dem Zeitpunkt bereits in den Seniorenzentren Erbach und Blaustein im Einsatz war. So viel Alltag wie möglich – das ist die eingängige Idee hinter dem Konzept. Dabei werden die Mahlzeiten und deren Zubereitung als zentrale Elemente der Tagesgestaltung älterer Menschen gemeinsam erlebt. Eine Präsenzkraft gestaltet den Alltag mit den Bewohnern und bereitet gemeinsam mit ihnen das Gemüse für den Eintopf oder das Obst für den Nachmittagskuchen vor. Wer möchte, kann dabei mithelfen. Müssen tut dies selbstverständlich niemand. Doch auch die, die nur dabeisitzen, profitieren von den Geräuschen und Gerüchen, die mit der Zubereitung direkt in der geräumigen Wohnküche verbunden sind.
 
Ob die Apfelstücke schön gleichmäßig geschnitten sind oder ob es viel länger als in der heimischen Küche dauert, bis eine Karotte geschält ist, interessiert hier niemand. Es geht um den Prozess und aus den früheren Gewohnheiten entstehen auch ganz nebenbei Gespräche mit biographischem Hintergrund. Sätze wie „Wie wurde bei Euch das Gulasch gekocht?“ oder auch „Mir hend früher aus de Erdbeera immer a Gsälz kocht“ sind wunderbare Einstiege in angeregte Diskussionen unter den früheren Hausfrauen. Aber auch die Männer bringen sich ein – sei es bei Arbeiten rund ums Haus, bei den Männerabenden oder Ausflügen in die nähere und weitere Umgebung.
 
Nach rund einem Jahr war das Seniorenzentrum im November 2008 erstmals voll belegt und daran hat sich seither auch nichts geändert. Die Einrichtung führt eine Warteliste und kann dennoch über die Kurzzeitpflegeplätze häufig kurzfristig auf einen sich ergebenden Bedarf reagieren.
 
Das Seniorenzentrum ist darüber hinaus voll ins Stadtleben integriert. Regelmäßig kommen Kindergartenkinder und Schulkinder vorbei, um mit den Senioren Zeit zu verbringen. Zahlreiche Ehrenamtliche erweitern das umfangreiche Angebot für die Bewohner und auch die Wasserwacht kommt einmal im Jahr vorbei, um gemeinsam mit den Senioren Plätzchen zu backen.
 
Bei so viel Erfolg muss natürlich auch ausgiebig gefeiert werden. Den Anfang machten am Mittwoch 11. Oktober die mehr als 60 Mitarbeiter des Seniorenzentrums. Sie konnten sich bei einem warmen Buffet und Stand up comedy einen Abend lang richtig verwöhnen lassen. Denn ohne sie und ihre liebevolle Betreuung der im Seniorenzentrum lebenden Menschen würden sich diese nicht so wohl und zu Hause fühlen können.
 
Einen Tag danach fand am 12. Oktober die offizielle Feier mit geladenen Gästen statt. Die Geschäftsführer der Pflegeheim GmbH Wolfgang Schneider und Verena Rist erinnerten an die Anfangszeit und gingen auf die gute Entwicklung des Seniorenzentrums in diesem ersten Jahrzehnt seines Bestehens ein. Dreh- und Angelpunkt war dabei immer wieder das Hausgemeinschaftskonzept. Denn egal, ob es um die Biographiearbeit, die Beschäftigung, die Tagesstruktur, die Teilhabe des Bewohners oder die besonderen Angebote wie Ausflüge geht – immer ist das Konzept die Grundlage. Die Mitarbeiter wachsen in ihre Aufgaben hinein und geben durch ihre persönlichen Schwerpunkte dem Haus­gemeinschaftskonzept eine individuelle Note. Bürgermeister Christopher Eh machte in seiner Rede deutlich, dass das Seniorenzentrum im Stadtleben eine feste Größe darstellt und der ehemalige Hausarzt Dr. med. Herbert Rendl berichtete als langjähriger Begleiter der Einrichtung von seinen Eindrücken. Schon allein architektonisch erinnere sie nicht an ein klassisches Pflegeheim. Kurze Flure und überschaubare Wohnbereiche machten es den 64 Bewohnerinnen und Bewohnern leicht, sich wohl zu fühlen. Dazu habe von Anfang an auch der Garten beigetragen, der durch den alten Baumbestand ein gern genutzter Ort vom Frühjahr bis zum Herbst wurde. Eine Abordnung der Musikschule Dreiklang e.V. Vöhringen/ Bellenberg / Illertissen rundete die offizielle Feierstunde musikalisch ab.
 
Am 13. Oktober durften dann die feiern, um die sich im Seniorenzentrum alles dreht. Zum Sektfrühstück waren die Bewohnerinnen und Bewohner gemeinsam mit ihren Angehörigen in die Wohngruppen eingeladen. Bei der anschließenden Luftballonaktion bei sonnigem Herbstwetter gingen 100 orange Luftballons mit Grußkarten für die Bewohner des Seniorenzentrums in die Lüfte.